Die Lomersheimer Geschichte
Der Ort, eine alamannisch-fränkische Gründung, wird erstmals am 9. Februar 800 als Lotmarsheim in einer Urkunde des Klosters Lorsch genannt. Dem heutigen Lomersheim voraus gingen die rechtsenzischen Siedlungen „Niederhofen“ und „Oberhofen“. Auf dem jetzigen „Doktorbuckel“ stand die Niederburg. An ihr vorbei führte der Wallfahrtsweg, auch Herdweg (Heerweg) genannt, von Großglattbach durch die Enzfurt zur Liebfrauenkirche nach Lienzingen. Die wohl im 12. Jahrhundert errichtete sogenannte Rotenburg stand auf steiler Höhe über Lomersheim. Sie schloß den Ort mit 2 Schenkelmauern bis zur Enz hinunter ein. 1817 wurde ein noch erhaltener 50 Fuß hoher Turm durch einen Schatzsucher gesprengt.
Der Burgherr Walter von Lomersheim stiftet 1138 sein Erbgut Eckenweiler zur Gründung eines Zisterzienserklosters, das 1146/47 nach Maulbronn verlegt wird. Die Lomersheimer sind 1241 auch an der Gründung des Frauenklosters Rechentshofen beteiligt. 1461 verlegen die Herren von Lomersheim ihren Sitz nach Untereisesheim. 1504 wird Lomersheim württembergisch.
Als Letzter des Geschlechts fällt Ludwig Friedrich von Lomersheim als weimaranischer Offizier im Dreißigjährigen Krieg 1645 bei Herbsthausen.
Eine Kelter mit zwei Bäumen wird 1603 errichtet. Der Dreißigjährige Krieg vernichtet mit vielem anderen auch den Weinbau, der erst um 1830 wieder aufgenommen wird.
Die erste Kirche (St. Martin) stand in Niederhofen. Im 14. Jahrhundert wird der Taufstein von St. Martin in die Kirche St. Peter in Lomersheim gebracht, die 1459 erneuert wird. Weitere Umbauten erfolgen 1601, 1780 und 1925.
Die Einwohner finden nach der Oberamtsbeschreibung von 1870 ihre Haupterwerbsquellen in Feldbau, Viehzucht, Wein- und Obstbau. Die nötigsten Handwerker, unter denen die Schuhmacher am meisten vertreten sind und auch nach außen arbeiten, sind vorhanden. Eine früher dem Kloster Maulbronn gehörige Mahlmühle mit vier Gängen und einem Gerbgang, ferner zwei Schildwirtschaften und vier Kramläden bestehen.
Seit 1945 hat sich der Ort durch rege Bautätigkeit bis an die Markungsgrenze von Mühlacker ausgedehnt. Die Bürgerschaft entschied sich deshalb schon 1970 mehrheitlich für den Anschluß an Mühlacker.
Eingemeindung von Lomersheim 1971
Die Bürgerschaft entschied sich deshalb schon 1970 mehrheitlich für den Anschluß an Mühlacker. Der Mühlacker Bürgermeister Gerhard Knapp (rechts) und Lomersheims Bürgermeister-Stellvertreter Otto Hagenbuch unterzeichnen den Eingemeindungsvertrag. (Quelle: Stadtarchiv) Der letzte Lomersheimer Bürgermeister Heinrich Eitel war aus gesundheitlichen Gründen bereits Ende Juni 1970 pensioniert worden.